Jul 182014
 

Von Christina Quast/ freie Journalistin

Der folgende Beitrag fasst eine Session der re:publica vom 04. Mai 2012 zusammen, die einen Ausblick auf die re:campaign 2012 geben sollte und sich mit dem Thema „Online-Kampagnen für NGOs – eine Fehlersuche“ befasste.

Was kann schiefgehen? – Ein Überblick:
republicaProblem finden: Für Online-Kampagnen, die Unterstützer/-innen mobilisieren und/oder Entscheider/-innen unter Druck setzen sollen, müssen einerseits das Problem und andererseits die Gegner eindeutig sein. Dann wird eine Lösung notwendig und den einzelnen Unterstützer(inne)n deutlich, weshalb er/sie etwas tun muss. Denn
Menschen engagieren sich für Themen, aber nicht unbedingt für NGOs an sich, gaben die re:campaign-Organisatoren zu bedenken. Voraussetzung ist, dass der Konflikt auch gewinnbar ist.

Zielgruppe eingrenzen: Die gern genannte „breite Öffentlichkeit“ kann eigentlich nicht die richtige Zielgruppe sein, weil das Budget von NGOs immer begrenzt ist. Um Ressourcen zu schonen, müssen die potentiellen
Unterstützer scharf eingegrenzt werden.

Social Media realistisch planen: Bei den Social-Media-Tools für Online-Kampagnen sollte inhaltliche Qualität vor massenhaften Accounts stehen. Zwar sind Social-Media-Tools kostenlos, müssen aber kontinuierlich betreut werden. Deshalb bitte prüfen, für wie viele Tools die Zeit reicht und ob es schon erfahrene Nutzer im Team gibt. Facebook halten die re:campaign-Organisatoren für unverzichtbar – für alle anderen Tools sollte geprüft werden, ob sie mit mehr als Pressemeldungen bespielt werden können und die ausgewählten Zielgruppen zu erreichen sind.

Spannung erzeugen: Ab dem Start der Online-Kampagne muss es eine Dramaturgie geben – etwa einen klassischen Bogen, regelmäßige Intervalle oder ständige Zuspitzung. Für Unterstützer/-innen sollte immer erkennbar sein, wohin es geht und was gerade passiert. Deshalb darf eine Kampagne nicht zu lange laufen oder durch längere Pausen unterbrochen werden.

Sichtbar werden: Jede Online-Kampagne braucht Offline-Aktionen, um wahrgenommen zu werden. Nur so erfahren Entscheider/-innen von dem Problem und für Medien gibt es Anlässe und Bilder, um zu berichten.
Nachhaltig enden: Die Unterstützer/-innen müssen erfahren, ob die Kampagne erfolgreich war oder gescheitert ist. Wie geht es weiter? – Eine gute Antwort sollte jede NGO haben und auch die Möglichkeit, ihre Unterstützer/-innen wieder zu kontaktieren (indem an die nötige Zustimmung für E-Mails gedacht wurde!). Nach dem Ende einer Online-Kampagne sollte es einen einfachen und klaren Weg für die Unterstützer/-innen geben, um sich weiter zu engagieren – ohne sich zwischen unzähligen Optionen entscheiden zu müssen.
Mehr Wissenswertes zu Online-Kampagnen gibt es auf der Website der re:campaign.

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