Dez 162014
 

Von Friedrich Hagedorn

Nachdem der Club of Rome mit seiner spektakulären Studie „Grenzen des Wachstums“ 1972 erstmals die dramatischen Folgen eines unbegrenzten Ressourcenverbrauchs in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt hatte, entwickelte sich in den Folgejahren gerade auch in Deutschland eine zunehmende Sensibilität für Umweltprobleme – die neue Umweltbewegung entstand. Großdemonstrationen gegen die Kernkraftwerke in Whyl und Brockdorf in den 70er Jahren, die Gründung des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) 1972, des Umweltbundesamtes 1974 und der Bundespartei „Die Grünen“ 1980, deren erstmaliger Einzug in den Bundestag 1983 und die erste Rot-Grüne Landesregierung in Hessen mit Umweltminister Joschka Fischer markieren den Weg dieser Bewegung in die Mitte der Gesellschaft.

Zeitgleich entstand in den 1970er Jahren eine moderne Umweltbildung, auch in den begrifflichen Varianten von Umwelterziehung, Öko-Pädagogik u.a.m. Die Umweltbildungseinrichtungen in Deutschland fanden sich 1988 in der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU), zusammen. Auch die Medien, nicht zuletzt das Fernsehen, spiegelten und verstärkten den Trend zu einem größeren öffentlichen Umweltbewusstsein: 1973 richtete des ZDF eine Umweltredaktion ein, Grimme-Preis-Auszeichnungen für bekannte Produktionen wie „Auf der Suche nach der Weit von morgen: Am Ende unserer Zukunft?“ (1971), „Septemberweizen“ (1981) oder „Und ewig stinken die Felder“ (1985) sind Beispiele für den damaligen Einzug der Umweltthemen ins Fernsehprogramm. Continue reading »

Jun 102014
 

Von Nicole Riechert/ NRW denkt nach(haltig)

Um das Thema Nachhaltigkeit und entsprechende Aspekte in den Medien zielgruppengerecht zu platzieren, bedarf es einer guten Aufarbeitung der Inhalte, einer konkreten Zielsetzung und der Auswahl von geeigneten Medien. Im Folgenden soll für Einrichtungen aus den sozialen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Bereichen der Nachhaltigkeit zusammengefasst dargestellt werden, wie Engagierte das Thema Nachhaltigkeit, aber auch sich selbst und ihre Arbeit durch eine Medienkampagne in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken können. Das Ziel dabei ist eine Aktivierung von Bürgerinnen und Bürgern. Entstanden ist dieser Ratgeber mit der Unterstützung von Medienexperten und Aktiven aus dem Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Aufarbeitung der Leitgedanken der Nachhaltigkeit: Wie kommt dieses Thema in die Medienberichterstattung?
Nachhaltigkeitsthemen können auch mit geringem finanziellem Aufwand insbesondere in den lokalen Medien platziert werden. Durch konkrete Ansprache von Journalisten und Redaktionen werden diese auf Aktionen in der Region aufmerksam, die insbesondere für deren Berichterstattung interessant sind. Wer mit der Zeit lokal oder regional als „Nachhaltigkeitsexperte“ bekannter wird, kann Journalisten bei Bedarf zu bestimmten Teilaspekten Auskunft geben. Darüber hinaus sollten konkrete Paten für eine Kampagne gesucht und genutzt werden. So ist bspw. auch der Wille der Politik wichtig, die Thematisierung von nachhaltigen Interessen in der Öffentlichkeit und somit das Positionieren dieser in den Medien, da Medien Impulse aus der Politik aufgreifen und somit zwischen diesen zwei Einflussgrößen eine Wechselbeziehung besteht. Auch Persönlichkeiten aus der Gemeinde oder der Region können als „Zugpferde“ weiterhelfen und das jeweilige Anliegen verbreiten und „nützliche Weichen stellen“. Continue reading »