NRW denkt nach(haltig) auf dem Global Media Forum 2015

Auch in diesem Jahr war das Grimme-Institut, inklusive des NRW denkt nach(haltig) Teams, wieder vor Ort, als zum Global Media Forum (GMF) in Bonn geladen wurde. Vom 22. bis zum 24. Juni trafen sich dort Menschen aus aller Welt, um über das Thema „Media and Foreign Policy in a Digital Age“ zu sprechen und zu diskutieren.

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Für die Besucher(innen) des GMF gestaltete das Grimme-Team am 22. Juni einen Workshop unter der Überschrift „Generation Transmedia“ und am folgenden Tag den Interactive Corner.

Der Workshop „Generation Transmedia – The way to tell stories today“ fand am ersten Tag des GMF statt und war so gut besucht, dass einige Teilnehmer(innen) aufmerksam vom Boden aus der Präsentation lauschten. Es hatte sich wohl herumgesprochen, dass Guido Kowalski, der Referent des Workshops, den Zuhörer(inne)n beibringen würde, ein Transmedia Storyteller zu werden.

(c) DW/M. Magunia

(c) DW/M. Magunia

Der Workshop vermittelte Grundlagen, die es ermöglichen, auch mit geringen finanziellen Mitteln und ohne technisches Know-how, Geschichten auf einer Scrollytelling-Seite zu verewigen. Das bedeutet, das auf einer Website verschiedene mediale Formen (z.B. Videos, Fotos, Audio-Dateien und Texte) zu einer Geschichte oder Geschichtensammlung zusammen geführt werden, durch die man navigiert, indem man herunter-scrollt. Dabei erklärte Herr Kowalski zum Beispiel, welche Software und Hardware benötigt wird und was es für Vor- und Nachteile bringt, die eigene Geschichte auf einer Scrollytelling-Seite zu veröffentlichen.

Im Grunde genommen benötigt man für eine Scrollytelling-Seite ein Aufnahmegerät, eine Kamera und die passende Software. Technische Kenntnisse sind nützlich aber kein Muss. Scrollytelling ist multimedial, „responsive“, also für alle Bildschirmgrößen und Endgeräte gestaltet und vielfältig in seinen technischen Möglichkeiten. Gleichzeitig ist Scrollytelling aber auch zeitaufwändig und für Manchen eine Überflutung der Sinne, die von der eigentlichen Geschichte ablenken könnte und doch lohnt es sich immens.

Workshopleiter Guido Kowalski (Grimme-Institut)  (c) DW/M. Magunia

Workshopleiter Guido Kowalski (Grimme-Institut)
(c) DW/M. Magunia

Am Ende des Workshops zeigte Herr Kowalski anhand eines Beispieles auch gleich, wie so eine Scrollytelling-Seite aussehen kann und begeisterte die Teilnehmenden von seiner rührenden Geschichte über den Jemen. Vor einigen Monaten hatten Guido Kowalski und seine Kollegin Annette Schneider 15 Autoren aus dem Jemen bei einem Storytelling Workshop begleitet und im Anschluss beschlossen, die Partner auf der jemenitischen Seite weiter mit guten Wünschen in ihrer schwierigen Lage zu unterstützen. Im Jemen herrschen momentan Unruhen und deswegen wollten die Beiden den Autoren zeigen, dass jemand an sie denkt.

Die Teilnehmer(innen) des GMF-Workshops wurden also gebeten, Grüße und Wünsche auf Postkarten zu schreiben, welche dann abfotografiert auf der Scrollytelling-Seite gezeigt werden, frei zugänglich für die jemenitische Bevölkerung. Die Teilnehmer(innen) waren gern dazu bereit und so hatte das Grimme-Team schnell 40 Grußkarten gesammelt.

Der Workshop wurde mit großem Applaus abgeschlossen und Herr Kowalski war noch einige Zeit damit beschäftigt, die Fragen der neugierigen Teilnehmer(innen) zu beantworten. Die Jemen-Story kann man sich unter yemenstory.digitalstorytelling.info ansehen und durchlesen. Ein Mitschnitt des Workshops findet sich hier.

Am zweiten Tag des GMF hat das Grimme-Team den Interactive Corner betreut, ein Angebot das die GMF-Besucher(innen) einlud, Statements zum Thema „Hate Speech“ im Netz abzugeben. Diese Video-Statements werden im Projekt „BRICkS – Building Respect on the Internet by Combating Hate Speech“ eingebunden, bei dem es um effektive Bekämpfung und Vorbeugung von Hassreden im Internet geht. Social-Media-Expert(inn)en und Medienpädagog(inn)en sollen dabei helfen, Instrumente zu entwickeln, um jungen, internetaffinen Menschen den Umgang mit Hate Speech zu erleichtern.

Interactive Corner

Interactive Corner

Zahlreiche Menschen haben sich getraut vor die Kamera zu treten und die Chance genutzt, um ihre Erfahrungen mit uns zu teilen. Menschen aus aller Welt, allen Alters und beruflichen Hintergründen haben sich dem Grimme-Team geöffnet, auf Probleme in ihrem eigenen Heimatland aufmerksam gemacht und wertvolle Vorschläge zur Verbesserung unseres Miteinanders gemacht. Die Videomitschnitte werden auf der Projekthomepage veröffentlicht. Dort finden sich auch weitere Informationen über das BRICkS-Projekt.

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Das Grimme-Team war bereits zum vierten Mal auf dem GMF dabei. Berichte aus den Jahren 2012 und 2014 befinden sich ebenfalls im Projektblog.

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