NRW denkt nach(haltig) auf dem Global Media Forum 2014
Vom 30. Juni bis zum 2. Juli 2014 findet das Global Media Forum in Bonn statt. Das Grimme-Institut inkl. des Projektteams von NRW denkt nach(haltig) ist dabei mit:
- einem mehrtägigen Digital Storytelling-Workshop,
- zwei Workshops unter den Titeln „See YOU in future – New ways of digital storytelling“ sowie „Participatory story – Be part of it“ und
- der Gestaltung des Interactive Corner am zweiten Veranstaltungstag,
- Erstellung eines Films zum GMF.
Der Workshop „See YOU in future – New ways of digital storytelling“ fand am 30. Juni 2014 statt und ging auf die Grundlagen des Digital Storytelling (DST) ein, die von den Referenten beim Global Media Forum 2013 vorgestellt wurden.
Dieser Workshop behandelte vor allem spezifische Nutzungs-möglichkeiten des DST. So zeigten die Referenten Guido Kowalski und Sarolta Berke Beispiele, wie man Lebensläufe für eine Bewerbung in einer DS umsetzt (Digital Curricular Story) oder die DS im Gesundheitswesen einsetzt: So nutzten Krebspatienten das Tool, um ihr Leiden oder auch ihren Heilungsprozess zu dokumentieren. Ein weiteres Anwendungsfeld für DST sind Krisen, ob ökonomische (z. B. in Griechenland) oder ökologische (z. B. der Atomunfall in Fukushima). Wichtig, so betonte Guido Kowalski, sei es, sich nicht der Technik zu unterwerfen, sondern die Technik auszuwählen, die einem liege. Beide Referenten stellten zum Abschluss verschiedene Techniktools vor, mit denen Einsteiger in kurzer Zeit Digital Stories produzieren können.
Wir freuen uns sehr, für einen Tag den Interactive Corner für einen Tag gestalten zu dürfen und viele Leute aus zahlreichen Ländern willkommen zu heißen. Aufgabe für uns ist es heute, das Grimme-Institut inkl. „NRW denkt nach(haltig)“ vorzustellen, Statements auf Film zur Teilnahme am GMF zu sammeln und den Tag zu dokumentieren.
Die Veranstaltung findet im WorldCongress-Center statt und bietet seinen Besucher(inne)n eine Vielfalt an (internationalen) Informationen unter dem Titel „From Information to Participation – Challenges for the Media“. Wir möchten im Folgenden berichten, was unter diesem Titel alles passiert.
Wir freuen uns, dass sehr rasch zahlreiche Interessierte zum Interactive Corner kommen, um ihr Statement zum GMF (Why are you here) abzugeben. Sie werden gebeten ihren Namen, das Herkunftsland, ggf. Institution anzugeben sowie den Grund/das Ziel ihrer heutigen Teilnahme am GMF.
Noch vor der Mittagspause haben wir bereits über 20 Interviews geführt und aufgezeichnet, welche so bunt und vielfältig sind, wie das Publikum des GMF. Viele nutzen die Filaufnahmen für Statements zu ihrem Herkunftsland und den Themen, die sie aktuell besonders umtreiben.
Das Projektteam braucht nicht nach Freiwilligen zu suchen, sondern nimmt erfreut die Nachfragen entgegen, was genau ein Interactive Corner ist und worum es in den Statements gehen soll. So wenig „Angst“ vor der Kamera haben wir nicht erwartet und wäre in anderen Zusammenhängen untypisch. Auf dem GMF wird die Chance zur Stellungnahme gern genutzt und ein dringenden Themen des Herkunftslandes udn des eigenen Lebens gern ein Gesicht gegeben. Die filmischen Ergebnisse folgen hier in Kürze.
Am Stand laufen zudem die im Rahmen des zuvor stattgefundenen Digital Storytelling-Workshops. Viele der Teilnehmer/innen besuchen uns und freuen sich, dass die Resultate so schnell an die Öffentlichkeit kommen.
Im Anschluss an eine leckere Mittagspause geht es in die nächste Runde der Workshops. Auch das Grimme- Institut ist wieder dabei und zwar mit dem Workshop „Participatory story – Be a part of it“.
Es wird direkt interaktiv. Ein normalerweise mehrere Tage dauernder Workshop soll an dieser Stelle kurz vorgestellt werden. Keine einfache Aufgabe. Um zu vermitteln worum es geht, werden die Teilnehmer gebeten, kurz selber tätig zu werden. Sie sind aufgefordert sich dem Nachbarn vorzustellen.
Die nächste Aufgabe an die Teilnehmer lautet, eine Postkarte an sich selbst zu schreiben. Was war die wichtigste Entscheidung ihres Lebens und wie malt man dazu eine kleine Skizze? Der Sinn des Workshops wird langsam deutlicher. Es geht um einen selber. Jeder schreibt ein bisschen seiner Geschichte und jeder stellt seine Persönlichkeit dem Nachbarn vor. Aber wer schreibt heute noch Postkarten?
Wir sind digital! Wir zeichnen unsere Geschichte digital auf. Die technischen Mittel sind erdenklich einfach. Ein Aufnahmegerät, eine Kamera, eine passende Software. Eine Decke über dem Kopf oder eine Aufnahme im Auto verspricht einen fantastischen Ton. Der Umgang mit der Software ist ebenfalls nicht schwer. Nachdem man sich für ein Programm entschieden hat, sollte man allerdings dabei bleiben. Man lernt es dadurch besser kennen. Dennoch sollte man sparsam mit den Effekten umgehen, die geboten werden. Keine Sternchen, keine Herzchen, nur überblenden und Bilder ins Schwarz und vom Schwarz ins neue Bild blenden.
Nun beginnen wir also eine eigene Digital Story herzustellen. Das Programm gibt die Struktur vor. Man benötigt eine Audio-Datei und vielleicht noch ein paar Bilder. Wenn man möchte kann man auch noch Logos und Musik einfügen. Aber nicht vergessen! Man kann alles selber machen, wenn man jedoch auf Material aus dem Internet zurückgreift, dann muss das Copyright berücksichtigt werden. Die Audio-Datei kann im Programm verändert und geschnitten werden. Die Bilder können eingefügt werden, in die Audio-Datei angepasst werden und ein- und ausgeblendet werden.
So stellt Guido Kowalski im Laufe des Workshops „einmal kurz“ eine digitale Geschichte her. Die Teilnehmer sind neugierig. Immer wieder tauchen kleinere Fragen auf: Audio-Datei oder Bilder zuerst, wie bilden sich die Gruppen, wie zoomt man in die Bilder. Alle Fragen können leicht anhand des Programms beantwortet werden. Das Ergebnis ist eine beeindruckende, fertige „Digital Story“. Zu der Digital Story bekommen die Teilnehmer Popcorn gereicht. Alle sind begeistert, nicht nur von dem Popcorn und der Applaus spricht Bände. Jeder kann seine eigene Digital Story herstellen!
Und auch nach dem Workshop kommen weitere Interessierte zum Stand und nutzen die Gelegenheit, sich mitzuteilen und lassen ihre Statements aufzeichnen. Parallel dazu schneidet das Filmteamdie aufgezeichneten Statements und es ergibt sich eine wunderbare Sammlung kurzer Geschichten, Wünschen für die Zukunft und Gründen für die Veranstaltungsteilnahme.
Ab 17.30 Uhr leert sich langsam das WCC – zumal der abendliche Boattrip wartet – und wir beenden für heute den Blogeintrag, räumen zusammen und lassen miteinander den Tag Revue passsieren. Das Grimme-Team teilt sich zuletzt auf, ein paar gehen mit auf’s Boot und ein paar setzen sich in den Zug und fahren heim.
P.S.: Und einen kurzen Film zur Geschichte des Global Media Forum, den Guido Kowalski hergestellt und unsere Kooperationspartnerin von den Deutsche Welle Media Services, Sepideh Parsa, eingesprochen hat, gibt es hier zu finden.
Tags: Globales Lernen, Interaktiv, International, Medien, Partizipation, Sozial, Teilen
01. Juli 2015 um 18:08
[…] Grimme-Team war bereits zum vierten Mal auf dem GMF dabei. Berichte aus den Jahren 2012 und 2014 befinden sich ebenfalls im […]