E-Partizipation und Nachhaltigkeit(spolitik)
Immer mehr Online-Plattformen erlauben das Mitdiskutieren oder Partizipieren an politischen Prozessen über das Internet: E-Partizipation ist Trend.
E-Partizipation und Nachhaltigkeit(spolitik) auf Landesebene
In NRW wurden bereits sog. E-Konsultationen zur Eine-Welt-Politik durchgeführt: “Insgesamt 52.276 Besucher, 268 Besucher mit 1.580 Kommentaren, Beiträgen, Nachrichten und Bewertungen haben an der Online-Konsultation teilgenommen. Bürgerinnen und Bürger, staatliche und nichtstaatliche Organisationen, Unternehmen, Hochschul- und Bildungseinsrichtungen, gesellschaftlich Interessierte, Kirchen und ehrenamtliche Tätige diskutierten hier zu insgesamt zehn inhaltlich aufbereiteten Themenfeldern”, siehe online. Erste Ergebnisse dazu sind hier zu sehen.
E-Partizipation und Nachhaltigkeit(spolitik) auf Bundesebene
Die notwendige Implementierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in allen Bereichen des Bildungssystems nicht erreicht ist. Gemeinsam mit dem Deutschen Bundestag und den BNE-Akteuren in Deutschland setzt sich das deutsche Nationalkomitee daher für Folgeaktivitäten zur laufenden UN-Dekade “Bildung für nachhaltige Entwicklung” (2005-2014) ein.
Den BNE-Akteuren aus Bildungspraxis, Politik, Wissenschaft, Medien, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen, soll hierbei die Möglichkeit eröffnet werden, sich an dem Prozess zu beteiligen. Im online einsehbaren Entwurf der „Zukunftsstrategie BNE 2015+“ macht das Nationalkomitee konkrete Vorschläge für die Zeit nach 2014. Die finale Fassung mit Berücksichtigung der Anmerkungen soll am 15.11.2012 vom Nationalkomitee auf seiner 18. Sitzung in Dresden verabschiedet werden.
Seine wesentlichen Punkte:
- Die strategische Relevanz von BNE für die Initiierung und Umsetzung nachhaltiger Entwicklungsprozesse ist deutlicher heraus zu stellen.
- Der Schwerpunkt aller Aktivitäten in den verschiedenen Bildungsbereichen muss dem Schritt vom Projekt zur Struktur gelten.
- Insbesondere den lokalen Bildungsprozessen ist Beachtung zu schenken. Nachhaltige Bildungslandschaften und soziale Netzwerke sind daher zu stärken.
- Das Nationalkomitee plädiert für eine Fortschreibung der bisherigen Dekade-Organisationsstruktur in Deutschland bei gleichzeitiger Optimierung dieser Strukturen.
- Mit Blick auf die angestrebten Folgeaktivitäten zur Dekade im internationalen Rahmen spricht sich das deutsche Nationalkomitee mehrheitlich für die Form einer Zweiten Dekade aus.
Alle BNE-Akteure aus Bildungspraxis, Politik, Wissenschaft, Medien, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen sind also aufgefordert, sich an dem Prozess zu beteiligen. Hierzu den Fragebogen nutzen und noch bis zum 14. September 2012 über das Kontaktformular an Dr. Marianne Dehne senden.
E-Partizipation als Herausforderung
Eher für den Hintergrund von E-Partizipation und Nachhaltigkeit(spolitik): Im August erscheint ein neuer Band der „Schriftenreihe Medienkompetenz des Landes NRW“ mit Beiträgen zu sozialer und politischer Teilhabe im Netz. Hier geht es u. a. auch um E-Konsultationsplattformen. Der von Lars Gräßer und Friedrich Hagedorn (beide Grimme-Institut) heraus gegebene Sammelband vereint Beiträge von Christoph Bieber (Uni Duisburg-Essen), Marc Jan Eumann (Staatskanzlei NRW), Dagmar Hoffmann (Uni Siegen), Anke Knopp (Demokratie wagen!), Maria Springenberg-Eich (LZPB NRW), Gerhard Vowe (Uni Düsseldorf), Jeffrey Wimmer (TU Ilmenau) und Ulrike Wagner (JFF München).
Ein Inhaltsverzeichnis und die Möglichkeit, die Ausgabe nach Erscheinen online zu bestellen, gibt es auf der kopaed-Verlages.