Waldorf-Pädagogik trifft auf Problembezirk: Das Interkulturelle Kinderfest in Dortmund

Mitten im Herzen der Dortmunder Nordstadt liegt der Spielplatz an der Düppelstraße, auf dem heute die „Bunte Schule Dortmund“ das Interkulturelle Kinderfest veranstaltet – es steht im Rahmen der Aktionstage “Bildung für nachhaltige Entwicklung ” vom 16. bis 25. September 2011. Erwartungsgemäß tummeln sich denn auch zahlreiche Kinder und einige Eltern auf dem Spielplatz – viele von ihnen mit Migrationshintergrund. Für das gemeinsame Spiel und die Kinderunterhaltung hat die „Bunte Schule“ einiges bereit gestellt: die Kinder können Fußball und Tischtennis spielen, an einem Tisch malen und basteln, sich auf Stelzen und Balancerollern oder an Seilen ausprobieren oder einfach den umliegenden Spielplatz nutzen. Essen und Getränke gibt es außerdem kostenlos obendrauf.
Von Antje Bek, Mitbegründerin der „Bunten Schule“, erfahre ich, dass es sich bei dem Spielplatzprojekt nicht um eine einmalige Veranstaltung handelt: jeden Dienstag soll den Kindern aus der Nordstadt hier ein Raum geboten werden für Spiel, Spaß und Begegnung.

Durch ein solches Spielplatzprojekt möchte die „Bunte Schule Dortmund“ vor allem eine wachsende Verankerung ihrer Arbeit in der Nordstadt fördern, deren langfristiges Ziel die Gründung einer interkulturellen Waldorfschule in diesem Stadtteil ist. Der Standort ist dabei keineswegs zufällig gewählt, denn die Initiative möchte aktiv auch solchen Kindern die Waldorf-Pädagogik näher bringen, die auch in diesem Schulentwurf sonst eher außen vor bleiben. Kinder mit Migrationshintergrund oder aus Problembezirken also, die im deutschen Bildungssystem viel zu oft übersehen werden. Aber auch die Eltern sollen angesprochen und eingebunden werden in die Arbeit der Initiative. Aus diesem Grund wird es ab Oktober ein Projektbüro im Norden geben, das zum Beispiel ein Theaterprojekt, Französisch-Nachilfe, ein Handarbeitscafé oder ein Kurs zu japanischer Heilkunst anbieten wird.

Die interkulturelle Vernetzungs- und Bildungsarbeit der „Bunten Schule“ ist gerade für die Nordstadt ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen sozialen und städtischen Entwicklung. Ein interkulturelles Schulprojekt im Dortmunder Norden würde wichtige Grundsteine legen für ein friedliches und tolerantes Miteinander an einem der sozialen Brennpunkte der Stadt. Die Begegnung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund in der zukünftigen Waldorfschule soll denn auch ausdrücklich als eine Möglichkeit zur Bereicherung und zum gegenseitigen Lernen verstanden werden.
Antje Bek ist außerdem überzeugt, dass gerade der ganzheitliche Ansatz der Waldorf-Pädagogik wichtige Impulse für eine nachhaltige Bildungsarbeit liefern kann: der Klassenverband zum Beispiel bleibt die gesamte Schulzeit über bis zum Abschluss erhalten; das fördert den sozialen Zusammenhalt der Kinder und die intensive Vernetzung zwischen Lehrern, Kindern und Eltern – so kann man besser „dranbleiben“ am Integrations- und Lernprozess, wie Antje Bek es ausdrückt.

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Interview mit Antje Bek zur Bunten Schule

Die „Bunte Schule Dortmund“ befindet sich trotz der bereits geleisteten Arbeit noch im Aufbau. Gesucht wird unter anderem nach Räumlichkeiten, in denen sich sowohl die geplante Schule als auch Veranstaltungen für die Eltern unterbringen lassen. Und nicht zuletzt benötigt das Projekt dringend Sponsoren- und Spendengelder, um die wichtige und bereichernde Arbeit im Dortmunder Norden auch weiterhin fortführen zu können.

Kontakt:
Förderverein Interkulturelle Waldorfinitiativen Ruhrgebiet e.V.
c/o Antje Bek
Zaunkönigweg 7
44225 Dortmund
Telefon: 0231 72548387
Internet: www.bunte-schule-dortmund.de
Email: info@bunte-schule-dortmund.de

Projektbüro Bunte Schule, Mallinckrodtstr. 64 (am Nordmarkt), 44145 Dortmund

 

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