Atomprotest mal anders
Sicher haben sich viele von euch gerade in den letzten Wochen verstärkt Gedanken gemacht zum Thema Atomkraft und Atomausstieg. Meist kommt man bei solchen Gelegenheiten ja recht schnell zur Frage, was man selbst eigentlich tun kann. Und zumindest in Sachen Atomausstieg gibt es da auch Möglichkeiten: allen voran natürlich der Klassiker, die Anti-Atom-Demo, die in Deutschland mittlerweile auf eine lange Geschichte zurück blicken kann. In zahlreichen großen und kleineren Städten Deutschlands haben solche Demos in den letzten Wochen stattgefunden, und man kann sich mehr oder weniger spontan anschließen.
Mitmachen kann man aber auch, ohne aus dem Haus zu gehen – indem man zu einem Ökostromanbieter wechselt zum Beispiel. Für alle, die in dieser Hinsicht noch unschlüssig oder auf der Suche sind, gibt es hier Informationen und Unterstützung.
Und für all jene, denen das immer noch nicht reicht oder auch für die, die sich nach Abwechslung sehnen im Protestalltag, habe ich hier ein paar Anregungen zusammengestellt für den Atomprotest der etwas anderen Art:
Stricken für eine bessere Welt
Den Anfang soll das Duo „Strick & Liesel“ machen. Die beiden Frauen sind seit einigen Wochen in Düsseldorf unterwegs, um dort an öffentlichen Plätzen, Pfosten, Denkmälern und Brücken ihre gestrickten Protestplakate und –sprüche anzubringen. Es handelt sich dabei um eine ebenso kreative wie kurzlebige Form des Protests, denn meist wird das Strickwerk ziemlich schnell wieder entfernt – vielleicht bleibt es dafür aber umso länger im Gedächtnis.
„Strick & Liesel“ gehören zur Strickguerilla-Bewegung, die sich seit einiger Zeit in vielen größeren Städten tummelt. Dabei geht es nicht um eine Bewegung im engeren Sinne, sondern viel eher um einzelne Personen oder Gruppen, die den urbanen Raum mit ihrem Strickwerk verschönern oder kritisch umgestalten wollen.
Hier kann man sich über „Strick & Liesel“ auf dem Laufenden halten.
An Ostern schon was vor?
Falls nicht, kann man sich nach wie vor an der „Anti-Atom-Ostereier-Aktion“ beteiligen. Auch hierbei handelt es sich um eine dezentrale Kampagne, bei der alle mitmachen können, die wollen. Dafür muss man lediglich ein paar echte oder Pappostereier (am besten in Gelb) anmalen und mit einer (atomkritischen) Nachricht an seine Mitmenschen versehen. Diese Anti-Atom-Eier sollten dann möglichst flächendeckend im Stadtgebiet verteilt werden, um viele Menschen zu erreichen.
Infos zur Kampagne findet ihr hier.
Für Zyniker
Und für all jene, die den Katastrophen dieser Welt lieber mit Galgenhumor begegnen, gibt es das AKW-Quartett. Es funktioniert nach den üblichen Regeln, allerdings geht es diesmal nicht um schnelle Autos, sondern um deutsche Atomkraftwerke. Dementsprechend kann man wählen zwischen Kategorien wie Mega-Oldtimer, Mega-Störfälle, Mega-Leistung oder Mega-Restlaufzeit.
Anschauen könnt ihr das Spiel hier.
Wofür auch immer ihr euch nun entscheidet: das Team von NRW denkt nach(haltig) wünscht euch auch weiterhin jede Menge Durchhaltevermögen und Erfolg beim Anti-Atom-Protest.