Aloha LOHA! Nachhaltig im Alltag handeln

Ein Hybrid? Die Bananengurke (c) Michael Mertes (Aristillus)  / pixelio.de

Ein Hybrid? Die Bananengurke (c) Michael Mertes (Aristillus) / pixelio.de

Sie sind eine bevorzugte Zielgruppe der Werbung, gelten sie doch als konsumfreudig und finanzkräftig. Darin stellen sie gleichzeitig eine Art Hybrid dar,  denn Konsum wird eng verknüpft mit Nachhaltigkeit: Konsum(spaß) ohne Reue wollen die LOHAS; die einen „Lifestyle of Health and Sustainability“ kultivieren, was in etwa bedeutet: „Ausrichtung der Lebensweise auf Gesundheit und Nachhaltigkeit“. Sind sie die Ökos der zweiten Generation, die Grünen-Wälerinnen und Wähler von heute? Ja und nein!

Eine Werbezielgruppe wird besichtigt: Ein Jahr lang hat der Londoner Journalist Leo Hickman versucht, ohne schlechtes Gewissen zu leben und seinen Familienalltag auf LOHA zu trimmen: gesunde Ernährung, schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Versuch, bestimmten Großkonzernen seine Kaufkraft zu entziehen. Er berichtet darüber in seinem Buch „Fast nackt – Mein abenteuerlicher Versuch ethisch korrekt zu leben“, wie er und seine Familie sich erfolgreich umgestellt – und damit ihr Leben von Grund auf umgekrempelt – haben. Erschienen ist die „LOHA-Familienbibel“ im Pendo Verlag und mittlerweile als Taschenbuch erhältlich.

Es geht aber auch kürzer: In der Süddeutschen Zeitung vom vergangenen Wochenende (21./22.Mai 2011) ist ein „Plädoyer für nachaltigen Konsum“ von Gregor Wöltje unter dem Titel „Ich kauf mir (k)eine bessere Welt“ erschienen, in dem er ebenfalls alltagspraktisch erläutert, was ein(e) jede(r) dazu beitragen kann, die Welt ein klein wenig zu verbessern:

  1. „Den Alltags-Einkauf aus Prinzip vergrünen. Was hält uns denn davon ab, nur noch 100% Recycling-Papier zu nutzen? Oder grundsätzlich Bio-Karotten zu kaufen, oder die Wäsche ausschließlich mit Öko-Waschpulver zu waschen? Auch wenn der Unterschied im einzelnen gar nicht riesig ist, lohnt es sich. Wenn die Umsätze mit nachhaltigen Produkten steigen, werden die Produkte, die Umwelt und Gesellschaft unnötig belasten, Stück für Stück aus dem Regalverschwinden.
  2. Weniger kaufen, dafür besser und langfristiger. Wie lange wird das Produkt, das man gerade kauft, wirklich benutzt? Was passiert danach mit dem Produkt? Wie sehr ‚braucht‘ man das Produkt wirklich? Wird es einen auch in ein paar Monaten, Jahren noch glücklich machen?
  3. Die eigenen Leidenschaften nachhaltig machen. Wer Modefan ist, kann die Vielfalt der Eco-Fashion entdecken. Für Reise-Junkies gibt es immer mehr Bio-Hotels, für Auto- und Motorrad-Narren Elektro-Alternativen. Egal ob man Gärtner, Hobbykoch, Design-Fetischist oder Naturfanatiker ist; man kann immer das, was man am liebsten macht in Zukunft in grün machen. Nichts ist ansteckender, als jemand, der über seine Leidenschaft berichtet und darüber, wie er ihr jetzt noch besser und umweltfreundlicher frönen kann.

    Elektrobetankung für Autonarren? (c) Meyer / Pixelio.de

    Elektrobetankung für Autonarren? (c) Meyer / Pixelio.de

  4. Grüne Statussymbole entdecken. Grünen Luxus gibt es für jeden Geldbeutel und jeden Geschmack. Von der exklusiven Bioschokolade über, die Eco-Designer-Jeans und das Elektromotorrad bis hin zur nachhaltigen Super-Yacht für Hundert Millionen Euro. Statussymbole treiben den Markt an. Nachhaltige Statussymbole treiben den nachhaltigen Markt an. So einfach ist das.
  5. Über den eigenen nachhaltigen Konsum reden. Jeder kann seinen Freunden, Verwandten, Kollegen erzählen, wofür er sein Geld ausgibt und darüber sprechen, was man nicht mehr kaufen wird. Schon Aristoteles wusste ‚Nicht die Taten sind es, die die Menschen bewegen, sondern die Worte über die Taten‘.“

So einfach ist das also, Konsulust und Nachhaltigkeit zu vereinen? Der Autor (und Agenturmitinhaber) ist selbstkritisch genug, einzuräumen: „Können wir uns eine lebenswerte Zukunft also kaufen? Nein. Selbst im wirklich gut sortierten Bio-Supermarkt steht leider keine ‚bessere Welt‘ im Regal. Und natürlich reicht es nicht, wenn wir alle jetzt ein bisschen grüner einkaufen.“ Wer mehr erfahren will: Der gesamte Text ist hier zu lesen, die Reihe in der Süddeutschen Zeitung „Die grüne Frage“ hier.

www.reset.to

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Andere Projekte hauen in dieselbe Kerbe: RESET setzt auf einen ganzheitlichen Informations- und Aktionsansatz. Tägliche News und kontinuierlich aktualisiertes Hintergrundwissen informieren und schärfen das Bewusstsein für einen nachhaltigen Lebensstil. Ergänzende Tipps, wie jeder selbst seinen Alltag nachhaltiger gestalten kann sowie Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen und Petitionen ermöglichen ein direktes Engagement. Die Alltagstipps drehen sich um umweltbewusst Grillen – An den Grill, fertig, los! -, grüne Suchmaschinen oder „Partys und Feste feiern – aber natürlich!“: Meist hinterlassen sie nicht nur einen ordentlichen Kater, sondern auch noch große Müllberge und eine schlechte Energiebilanz.

Und jetzt? Lesen und nachhaltig handeln! Aloha LOHA!

 

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