Elektroschrott? Ist Gold wert!
„Wie viele Handys werden unbenutzt in deutschen Haushalten aufbewahrt? Was ist bei der Handynutzung am besten für die Umwelt? Kupfer kommt in Elektrogeräten besonders viel vor in….Was ist am Goldabbau besonders schlimm für die Natur und die Menschen? Ein fair hergestelltes Elektrogerät erkennt man am…Ein kaputtes Elektrogerät kommt…“ Fragen wie diese standen im Mittelpunkt eines Besuchs der Düsseldorfer Umweltberatung (Verbraucherzentrale NRW) im Geschwister-Scholl-Gymnasium im Rahmen ihrer Projektwoche zur Nachhaltigkeit anlässlich der diesjährigen Aktionstage Bildung für nachhaltige Entwicklung.
In Kleingruppen erarbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler, die sich im Rahmen der Projektwoche aus verschiedenen sechsten Klassen zusammen gefunden haben, zunächst die unterschiedlichen Lebensphasen eines Elektrogeräts – von der Rohstoffegewinnung bis zum Recycling auf dem Wertstoffhof. Angeleitet von Ewa Westermann-Schutzki und Katrin Staben von der Düsseldorfer Umweltberatung (Verbraucherzentrale NRW) stellten sie sich ihre Ergebnisse gegenseitig vor und verorteten diese auf einer Weltkarte. So wurde am Beispiel Handy sichtbar, wie viele Länder weltweit am Lebenszyklus eines Mobiltelefons beteiligt sind und welche Folgen unser Umgang mit den Geräten für Umwelt und Menschenrechte auch in anderen Ländern haben: 16 Tonnen Rohstoff sind notwendig, um ein Handy zu produzieren, dabei verdienen Arbeiter teilweise nur 35 Cent am Tag in der Handyproduktion. Aktuell durch die Presse gehen die Unruhen in den chinesischen Produktionsstätten des neuen Apple iPhones, die auf die haarsträubenden Arbeitsbedingungen zurückgeführt werden. Und wenn die Mobiltelefone hier nicht auf einem Wertstoffhof landen oder in einer speziellen Handysammelbox, treten sie vielfach die Reise nach Afrika an: Elektroschrott ist ein prekärer Exportschlager, dessen Recyling in Ghana Menschen und Umwelt schädigt.
Im zweiten Teil der Bildungseinheit konnten die Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums mit Teilen alter Elektrogeräte selbst Schmuckobjekte oder kleine Spielzeuge herstellen. Durch das kreative Arbeiten ergab sich ein weiter Zugang zur nachhaltigen Mediennutzung und sie konnten anschaulich erfahren: Elektroschrott ist viel zu wertvoll, um in der Mülltonne zu enden. Ein Wissensquiz sorgt für eine inhaltliche Abrundung, zahlreiche Siegerinnen und Sieger und ein dickes Lob von Ewa Westermann-Schutzki und Katrin Staben von der Düsseldorfer Umweltberatung (Verbraucherzentrale NRW) sowie von Hildegard Sander, Lehrerin am Geschwister-Scholl-Gymnasium.
Nachhaltigkeit als Schulschwerpunkt
Umweltprojektwochen haben Tradition im Düsseldorfer Geschwister-Scholl-Gymnasium – Nachhaltigkeit ist ein Schulschwerpunkt, entsprechende Angebote sprechen die Schülerinnen und Schüler immer wieder in ihrer Schullaufbahn an. Dabei werden sowohl Aspekte der sozialen, der ökologischen als auch der ökonomischen Nachhaltigkeit thematisiert, wie Hildegard Sander erklärt. So ist die mittlerweile 13. Projektwoche ein Baustein in einem pädagogischen Konzept, das langfristig nicht Verzicht, sondern eine Verbesserung der Lebensqualität aller Menschen zum Ziel hat.
Wer sich selber ein Bild von den Nachhaltigkeitsaktivitäten am Düsseldorfer Geschwister-Scholl-Gymnasium (Redinghovebstraße 41, Aula bzw. Foyer) machen will, kann dies am Freitag, den 28. September 2012 tun, in der Zeit von 14-15 Uhr. Er oder sie erfährt, was sich verbirgt hinter Projektgruppen wie „Nachhaltig leben ist MehrWERT“, „Trash it up! Müllskulpturen“, „Nachhaltige Ernährung“, „Umwelttheater“, „Musik und Nachhaltigkeit“ usw.. Eingeladen sind, neben den Schülerinnen und Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und ihren Eltern, auch weitere Interessierte. Um Anmeldungen wird allerdings gebeten unter h.k.sander@gmx.de
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