Das public event der Anna Lindh Foundation for the dialogue between cultures
Bonn, 01.02.2009 von Frauke Peters
Rockige Klänge empfingen die Besucher(innen) des Public Event, zu dem die Anna Lindh Stiftung am Abend des ersten Konferenztages in den „Universitätsclub Bonn“ geladen hatte. Die „Towelslappers“, eine Schülerband des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in Bonn bildete den musikalischen Rahmen dieser Veranstal-
tung. Das Event sollte, als öffentliches Pendant zu einer Präsentation innerhalb der UNESCO Weltkonferenz Bildung für nachhaltige Entwicklung eine breitere Öffentlichkeit über die Arbeit der Anna Lindh Stiftung und einige ihrer Kooperationspartner informieren.
Nach dem Empfang der Besucher wurde der Abend mit einer Rede des Vizepräsidenten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Prof. Dr. Max G. Huber eröffnet, der in einer kurzen Darstellung des DAAD auf die immense Bedeutung des Dialoges zwischen den unterschiedlichen Kulturen einging. Der DAAD fördert durch seine Programme den multidimensionalen Dialog durch ein vielfältiges Angebot an Austauschprogrammen. Diese ermöglichen Studenten, eine zeitlang in einer anderen Kultur zu leben und zu arbeiten, um so nicht nur den direkten Kontakt zu den dort lebenden Menschen zu erhalten, sondern auch, um sich dadurch ihrer eigenen Kultur bewusst zu werden und sie zu hinterfragen.
Der DAAD ist eine der bis heute über 2000 Initiativen, die mit der Anna Lindh Stiftung (ALF) zusammen arbeiten. Ins Leben gerufen wurde die ALF 2005 im Rahmen des Treffens der Außenminister zur Euro-Mediterranen Partnerschaft in Neapel. Sie versteht sich als Stiftung, die den Dialog zwischen den Kulturen der Europäischen Länder und deren Anrainerstaaten unterstützen soll. Hierbei fungiert die Stiftung als eine Art Dachverband bestehender Netzwerke, die Initiativen und Projekte in mittlerweile 43 Ländern zusammenbringt. Neben der Vernetzung und (auch finanziellen) Unterstützung der angeschlossenen Initiativen, entwirft die Anna Lindh Stiftung auch eigene Projekte, die sich stets um die Vermittlung zwischen den Kulturen bemühen.
Der abwechslungsreiche Abend bot den Besucher(innen) aber noch weitere Einblicke in die vielfältigen Projekte und Arbeiten, die sich unter dem Dach der ALF zusammen-
finden. So stellte Pey C. Canlas von den Philippinen seine Arbeit als Human Rights Advocat vor, gefolgt von einem Beitrag von Dr. Bettina Schmidt, Vertreterin des World University Service (WUS) die als Delegierte von der Internationalen NGO Konferenz, die im Vorfeld zur Weltkonferenz stattgefunden hatte, berichtete.
Als besonderes Highlight stellte sich die Kreisau Initiative Berlin mit einem Projekt vor, dem Model International Criminal Court (MICC School). Das Projekt richtet sich an Schüler(innen) der Oberstufe in Deutschland und Polen, die zusammen mit Schüler(innen) eines dritten Landes einen authentischen Fall des Internationalen Gerichtshofs sumulieren. Dabei übernehmen die Schüler(innen) alle Rollen der beteiligten Personen. Sie erarbeiten den Fall und ihre Rolle in der Simulation gemeinsam, sowohl virtuell als auch bei einem tatsächlichen Treffen in Polen. Besonders durch den Beitrag eines Schülers des Friedrich-Ebert-Gymnasiums Bonn, bekamen die Anwesenden einen lebhaften Eindruck von der Wirkung, die dieses Projekt auf die Teilnehmer(innen) erzielt. Die Tatsächliche „Aufführung“ der Simulation war leider den Besucher(innen) der UNESCO Weltausstellung vorbehalten, wo die Schülerinnen und Schüler einen Fall aus Ruanda vorstellten.
Der Abend klang aus, mit einem kleinen Imbiss, bei dem die vielen Fragen, die sich während der sehr interessanten und informativen Beiträge ergeben hatten, diskutiert werden konnten, natürlich wieder untermalt durch die musikalische Begleitung der „Towelslappers“.
Hören Sie
hier ein Interview mit Helmut Rieth, Programme Officer for Cultural Diversity der Anna Lindt Foundation in Alexandria.
Tags: Sozial, UNESCO, Weltkonferenz