Beginn der UNESCO-Weltkonferenz „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ Opening Plenary

Zur Halbzeit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005-2014“ lädt die UNESCO seit dem 31.03.2009 zu einer dreitägigen Konferenz in Bonn ein, um mit Delegierten aus aller Welt das bereits Erreichte im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung zu resümieren, Neues auf den Weg zu bringen und eventuelle Kursänderungen vorzunehmen. Die Abgesandten, vornehmlich Bildungsminister in ihren Ländern, aber auch viele engagierte Menschen aus der Zivilgesellschaft, fanden sich zur Auftaktveranstaltung in Bonn ein.


Die Teilnehmer erwarteten am ersten Tag der Konferenz erst einmal strenge Sicherheitsvorkehrungen, die aber, durch das schöne Wetter und die Aussicht auf informative Workshops, interessante Begegnungen und wegweisende Ergebnisse, gelassen hingenommen wurden. Über 900 Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern waren der Einladung gefolgt und wurden in einem ersten Opening Panel begrüßt und auf die folgenden Tage eingestimmt.
Der UNESCO-Generalsekretär Koichiro Matsuura, der leider nicht persönlich anwesend sein konnte, ließ durch einen Vertreter seine Begrüßungsreden verlesen. Besonders hob er hierin den Aspekt der Zusammenarbeit hervor, denn kein Land dieser Welt kann alleine die globalen Probleme lösen. Diese Konferenz soll genutzt werden, um sich miteinander zu verständigen und abzustimmen.
Annette Schavan, Bundes-
ministerin für Bildung und Forschung, bekräftigte die Forderung ihres Vorredners und verdeutlichte die globale Vernetzung mit einem Zitat des Bundespräsidenten Horst Köhler: „Eigennutz im 21. Jahrhundert heißt: sich umeinander kümmern.“ Einen wichtigen Ansatzpunkt zur Durchsetzung der Forderung der Nachhaltigkeit sieht Frau Schavan besonders im Bereich Bildung.
Hier wiederum schloss sich Ihre Majestät Queen Rania Al Abdullah of Jordan an, die, durch einen filmischen Einspieler, zu den Teilnehmenden der Konferenz sprach und sich besonders für die Rechte der Mädchen und Frauen auf Bildung aussprach. In noch zu vielen Ländern ist Mädchen und Frauen kein ausreichender Zugang zu Bildung möglich.
Mit Graca Machel, ehemalige Bildungs-
ministerin Mosambiks und Ehefrau Nelson Mandelas, wurde auch eine kritische Stimme laut. Sie forderte die Delegierten auf, zu handeln und nicht nur zu verhandeln. Bildung für nach-
haltige Entwicklung wird allzu oft gegenüber vermeintlich wichtigeren Problemen in den Ländern hintan-
gestellt. Dabei wird übersehen, dass Bildung auf lange Sicht der Schlüssel für die Lösung der Probleme bietet.

Zwei Vertreter des Young ESD Voices präsentierten anschließend die Ergebnisse des Workshops „Vision, Values and Action – Internationales Junges Zukunftsforum“.  25 ausgewählten jungen Menschen besuchten den Workshop, der im Vorfeld der UNESCO Weltkonferenz stattfand, entwickeln und formulierten dort ihre Wünsche und Perspektiven für die zweite Hälfte der Dekade.  In einer teils sehr emotionalen Rede machten die Delegierten deutlich, wie wichtig die Einbindung der Jugend in die Bildung für nachhaltige Entwicklung ist. Denn sie sind die Zukunft, möchten teilhaben an den Entscheidungen und gemeinsam etwas verändern. Die von den Teilnehmenden des Workshops erarbeiteten Forderungen wurden verlesen und fließen in die Konferenz mit ein.
Beschlossen wurde dieser abwechslungsreiche Auftakt durch den Auftritt einer deutsch-afrikanischen Gruppe, die sich eigens für diese Konferenz zusammengefunden hatte. Sie stimmten die An-
wesenden mit einem afrika-
nischen Lied auf spannende, arbeitsreiche, informative und schöne Tage ein.

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