NUA-Veranstaltung zum Thema Kulturelle Bildung und nachhaltige Entwicklung am 24. Juni 2014
Am 24.06.2014 fand in der NUA eine Veranstaltung zum Thema Kulturelle Bildung in der Schule statt. Nach einer kurzen Einführung seitens Frau Donth von der NUA beginnt die Veranstaltung mit einem Vortrag von Prof. Dr. Marco Rieckmann von der Universität Vechta zum Thema Querschnittsaufgabe „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
Er kritisiert unter anderem, dass die Bildung für nachhaltige Entwicklung an Schulen häufig mit einem einzelnen Tansania-Tag abgehandelt wird. Er weißt darauf hin, dass es für alle Beteiligten am besten sei, wenn man Kooperationen mit Partnern eingeht, die sowohl das nötige Know-How liefern können, aber zudem auch über Möglichkeiten verfügen, die Projekte ernsthafter zu gestalten. Als Beispiel nennt er ein Projekt, in dem Kinder aktiv in die Stadtplanung einbezogen wurden.
Dabei sollte darauf geachtet werden, dass nicht versucht wird nach theoretischen Schubladensystemen vorzugehen, sondern dass vielmehr das „gerechte Handeln“ als Betrachtung im Vordergrund stehen sollte.
Bianca Fischer, die den Anschlussvortrag zum Thema „Kulturelle Bildung und BNE – wie geht das zusammen“ hält, unterstützt diese These. Sie sieht unter anderem auch die Schwierigkeit, die verschiedenen Ministerien auf Bundesebene mit einzubeziehen.
Ein Ziel der kulturellen Bildung sollte dabei sein, dass die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben, mit den Projekten alle ihre Sinne zu erfahren. Sie dienen der Selbsterfahrung und der Persönlichkeitsentwicklung, brauchen aber auch immer den Nachhaltigkeitsgedanken. Sie stellt in diesem Rahmen das Projekt „Bienenbewegung“ vor, bei dem Kinder künstlerisch und spielerisch an das Thema Bienen und Imkerei herangeführt werden.
Jörg Birulat, Direktor der Europaschule Dortmund, stellt einige der Projekte vor, die an seiner Schule stattfinden vor. Besonders interessant ist das Solarrennen, zu dem jährlich in der Dortmunder Innenstadt mehrere Miniatur-Solarautos Rennen gegeneinander fahren, um dieses Thema einer breiteren Öffentlichkeit nähr zu bringen.
Nach der Mittagspause werden in der abschließenden Gesprächsrunde die verschiedenen Ansätze noch einmal zusammen mit dem Publikum und einigen Workshopleitern diskutiert.
Danach haben die Teilnehmer die Möglichkeit sich zwei von vier Workshops anzusehen.
Mich interessiert der Verein BildungsCent e.V. der im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) eine Brückenfunktion zwischen Schulen und Ausschreibenden einnimmt. Armin Beber von BildungsCent e.V. stellt im konkreten Fall auf Antrag einer Schule hin, der Schule einen Künstler, der das Thema Nachhaltigkeit an einem Tag mit den Schülern umsetzt. Im Nachhinein kann die Schule zudem noch einmal einem Projektzuschuss von maximal 500 Euro beantragen, wenn sie ein Konzept darlegt, wie dieser Tag weiterhin in einer AG oder Klasse aufgearbeitet wird. Die Mittel aus diesem Fördertopf stammen aus den CO2 Emissionen Ausgleichzahlungen.
In dem zweiten Workshop stellt Annette Schekahn das Theater-Projekt „Die Aquanauten“ vor, dass in der Spielzeit 2012/2013 am Theater Osnabrück zu sehen war. Finanziert wurde das Theaterstück von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Weit mehr als 80 Kinder setzten dabei ihr nahezu vollständig eigens erarbeitetes Theaterstück zum Thema Wasser um. Dabei verfasste eine Klasse das Libretto, mehrere Schulklassen stellte die Schauspieler und auch das Orchester setzte sich komplett aus einem Schulorchester zusammen. Die breite öffentliche Aufmerksamkeit gab dem Stück Recht und die Kinder lernten fast nebenbei viel zum Thema Virtuelles Wasser und wie man ein echter Wassersparer wird.
In der Abschlussdiskussion wird noch einmal deutlich, wie wichtig solche Treffen zum gegenseitigen Vernetzen und zum Informationsaustausch sind. Alle Teilnehmer wünschen sich, dass das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ mit Ablauf der UN-Dekade nicht aus den Köpfen der Menschen verschwindet.