Papierkonsum und -recycling: Workshop zur Ressource Papier

24. und 25. September 2012
3. Klassen der Käthe-Kollwitz-Schule in Marl

Am 24. und 25. September wurde im Rahmen der UNESCO Aktionstage 2012 in der Käthe-Kollwitz-Schule in Marl Papier geschöpft. Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dritte Klassen der Grundschule. Mitveranstalter war die Marler Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW in Person von Frau Krüger (Umweltberaterin). Genutzt wurden hierfür vier Schulstunden. Das Projektbüro war am 24. September 2012 dabei und durfte der lebhaften Gruppe beim Lernen und praktischen Papierschöpfen über die Schultern schauen. Das Bildmaterial ist im Rahmen beider Termine entstanden.

Teil 1: Papierkonsum

Nach einer kurzen Vorstellung der Referentin folgte der thematische Einstieg über die Frage, was eigentlich die Verbraucherzentrale ist bzw. was man unter einem Verbraucher versteht. Mit der Klärung der Begrifflichkeiten und dem Verstehen, dass die Schülerinnen und Schüler selber Verbraucher/Konsumenten sind begann der theoretische Teil des Vormittags. Unter der Aufgabenstellung „Ich benutze Papier für…“ sammelten die Kinder zahlreiche Tätigkeiten, bei denen sie täglich Papier verbrauchen. Genannt wurden: basteln, schneiden, Nase putzen, malen, schreiben, rechnen, lesen, ausdrucken, spielen, knistern, kleben, knicken, lernen, Bücher selber machen. Insgesamt also schon ein Hinweis auf einen hohen Verbrauch, den jeder tagtäglich umsetzt. Woraus besteht eigentlich Papier?

Diese Frage konnte die Klasse schnell beantworten: aus Bäumen. Um die Wichtigkeit der Bäume für das Leben auf der Erde zu verdeutlichen zeigte Frau Krüger ein Schaubild, welches die die Umwandlung von CO2 in O2 darstellte und besprach mit den Kindern die Lebensnotwendigkeit dieses Prozesses.

Wie viele Bäume werden für die Papierproduktion gefällt?

Zwei von zehn Bäumen werden tatsächlich gefällt, um Papier herzustellen. Und jeder in Deutschland verbraucht im Durchschnitt 620 g, was zu einem Jahresverbrauch von durchschnittlich 243 kg führt – was Deutschland übrigens den dritten Platz im Ländervergleich zum Thema Papierverbrauch beschert.

Um die Menge für die Kinder zu veranschaulichen, stellt Frau Krüger eine Personenwaage auf den Boden und bittet einen guten Rechner an die Tafel und freiwillige zum wiegen. Es bedarf sieben Drittklässler um die pro Kopf Jahresverbrauchsmenge knapp zu überschreiten. Die Kinder staunen und es wird klar, dass jede Klasse pro Jahr nahezu einen Klassenraum voller Papier verbraucht, bildlich gesehen das gesamte Schulgebäude am Jahresende voll mit benutztem Papier wäre. Das beeindruckt und veranschaulicht allen jungen Teilnehmer/innen die Problematik. Nach diesem Einstieg wird ein Arbeitsblatt ausgegeben, welches noch einmal die Allgegenwärtigkeit und den selbstverständlichen Verbrauch von Papier thematisiert und als Abschlussaufgabe den Themenkreis des Papiersparens aufgreift. Als Beispiele für den sparsameren Umgang mit Papier werden folgende Dinge gemeinsam erarbeitet: Stoffhandtücher, Stofftaschentücher, Malpapier beidseitig nutzen, Stofftaschen, Butterbrotdose.

Teil 2: Papierschöpfen

Zur Vorbereitung des Papierschöpfens wird zunächst geklärt, woraus Recyclingpapier besteht. Die Schritte des Altpapierzerkleinerns sowie die Vermengung mit Wasser werden kurz angesprochen, dann geht es in die praktische Umsetzung. Jede(r) Schüler/in bekommt ein Doppelblatt Zeitungspapier zur Zerkleinerung, alle Schnipsel werden dann in zwei große Behälter geschüttet, mit Wasser aufgegossen und zwecks schönerer Farbgebung um eine zerrissene blaue Serviette ergänzt.

Frau Krüger mixt in beiden Behältern die Schnipselmasse solange durch bis ein Brei entsteht und stellt die beiden Behälter auf je eine Tischgruppe.

 

 

Die Klasse wird nun in zwei Gruppen von je elf Kindern aufgeteilt. Die eine Gruppe darf an zwei Stationen Papierschöpfen. Die andere Gruppe beschäftigt sich mithilfe zweier Arbeitstationen mit dem Hergang der Papierherstellung und bearbeitet ein weiteres Arbeitsblatt.

Die Kinder an den beiden Papierschöpfstationen erhalten jeweils zwei Putzlappen, einen Bilderrahmen mit Gittereinlage sowie ein Nudelholz. Der Ablauf an der Papierschöpfstation sieht folgendermaßen aus:

  • Papiermasse mithilfe des Rahmens schöpfen,
  • Rahmen zum Abtropfen noch ein wenig über die Schüssel halten und im Anschluss die Papiermasse auf den einen Lappen kippen und den zweiten Lappen darüber legen,
  • mit dem Nudelholz vorsichtig platt rollen und das ausgerollte Papier vorsichtig vom Lappen lösen,
  • das selbst geschöpfte Papier auf Zeitungspapier inkl. eines kleinen Namensschildes zum Trocknen ablegen.

Hier ein paar Impressionen der praktischen Arbeit:



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem die Gruppen einmal gewechselt haben und alle Kinder ihr eigenes geschöpftes Papier zum trocknen abgelegt haben, wird das zweite Arbeitsblatt zum Herstellungsprozess besprochen. Ergänzend hierzu zeigt Frau Krüger die verschiedenen Siegel von Papierprodukten und erklärt welche wirklich für Recyclingpapier stehen.

Um die Kinder für die Mülltrennung zu sensibilisieren werden dann in einem letzten Arbeitsschritt noch die Zugehörigkeiten von zehn Gegenständen (Schulheft, Taschentuch, Kaffeefilter, Bonbonpapier, Papieressensschale, Pappkarton, Zeitung, Magazin, Backpapier) zu Altpapier, Restmüll und Kompost besprochen.

Alle Kinder haben es geschafft ein schönes blaues Stück Papier herzustellen und sind stolz auf ihr Werk. Die Papiere müssen nun noch ein bis zwei Tage trocknen.

 

 

Als Abschlussgeschenk erhalten alle Schüler/innen ein Schulheft aus Recyclingpapier sowie einen Informationsflyer zum Thema Papier sparen und recyceln der Verbraucherzentrale NRW zum Thema.

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