UNESCO-Weltkonferenz verabschiedet „Bonner Erklärung“
Die Halbzeitkonferenz der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ fand vom 31. März bis zum 2. April 2009 in Bonn statt. Über 50 Bildungsministerinnen und Bildungsminister, 700 Regierungsvertreter und Experten waren zu dem Treffen gekommen. Organisiert wurde die Weltkonferenz von der UNESCO und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung in Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO-Kommission.
Die Teilnehmer der UNESCO-Weltkonferenz Bildung für nachhaltige Entwicklung aus über 150 Ländern haben am 2. April 2009 die Bonner Erklärung verabschiedet.
„Bildungsmaßnahmen zum Thema Klimawandel höher auf der internationalen Agenda verankern“
Die Vertreter aus den 150 Staaten, die Anfang April im Rahmen der UNESCO-Weltkonferenz Bildung für nachhaltige Entwicklung teilnahmen, haben sich auf die Bonner Erklärung geeinigt und diese in Folge der Konferenz verabschiedet. Hierin appellieren sie eindringlich, die Bildungssysteme weltweit neu auszurichten, um eine menschenwürdige Zukunft zu sichern.
Im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ sollen im Kontext der UNESCO-Strategie zum Klimawandel und als Bestandteil UN-weiten Handelns, Bildungsmaßnahmen zum Thema Klimawandel höher auf der internationalen Agenda verankert werden.
So heißt es in der Erklärung
„Investitionen in Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sind Investitionen in die Zukunft. Sie können Leben retten, besonders in Post-Konflikt- und in den am wenigsten entwickelten Ländern.“
In der Erklärung wird ein Programm umrissen, wie diese Maßnahmen umgesetzt werden können und unter welchen Leitgedanken dieses steht:
„Das Programm „Bildung für alle“ unterstreicht, dass der Zugang zu Grundbildung entscheidend für nachhaltige Entwicklung ist. Ebenso betont es frühkindliche Bildung, die Bildung der ländlichen Bevölkerung und die Alphabetisierung Erwachsener. Erfolge im Bereich der Alphabetisierung und der rechnerischen Fähigkeiten tragen zur Bildungsqualität bei und werden für den Erfolg der BNE ebenfalls ausschlaggebend sein. (…) Bildung für nachhaltige Entwicklung ist unmittelbar notwendig, um sicherzustellen, dass junge Menschen tragfähige Optionen im Leben haben, Ziele verfolgen können und eine Zukunft haben.“
Darüber hinaus fordert die Erklärung für die zweite Hälfte der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014), dass die nationalen Regierungen das Leitbild der Nachhaltigkeit in die Lehrer-Ausbildung, Schulbücher und Lehrpläne integrieren müssen. Dabei sollen gerade auch junge Menschen bei der Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung ein Recht auf Mitsprache haben.
Gerade das öffentliche Bewusstsein und Verständnis von nachhaltiger Entwicklung und BNE sollen auch durch verschiedene Formen der informellen Bildung gestärkt werden:
„Dazu gehört auch das Herausstellen des Beitrags und der Rolle der Medien bei der Stärkung des öffentlichen Bewusstseins und des Verständnisses für Nachhaltigkeitsfragen.“
Die Forderungen in der Erklärung richten sich gezielt an politische Institutionen: So soll die BNE-Agenda auch in anderen bedeutenden Foren der Bildungs- und Entwicklungspolitik verankert und diskutiert werden – etwa in internationalen Konferenzen und Verhandlungen wie G8, G20, der Kopenhagener Klimakonferenz, der High-level Group des Programms „Bildung für alle“, dem Koordinierungsrat der Leiter von UN-Organisationen und den UNESCO-Weltkonferenzen.
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