Erlebniswelt „Bunte Wälder“ am NaturGut Ophoven
26.09.2009 Leverkusen. Der zweite Kurs an dem ich beim NaturGut Ophoven teilnehmen durfte wurde von Martina Schultze geleitet, die die Kinder durch ihre Kurse auf dem Gelände des NaturGuts an die verborgenen Schätze des Waldes heranführt. Das beginnt schon mit der „Eintrittskarte“ in den Wald. Diese wird selbstverständlich aus Naturmaterial hergestellt: Jedes Kind bekommt ein Efeublatt, auf dem die Namen der TeilnehmerInnen geschrieben werden.
Gerade im jetzt beginnenden Herbst gibt es viele bunte Farben zu entdecken, Tiere zu beobachten und Geschichten zu erzählen. Besonderen Wert wird im Kurs „Bunte Wälder…“ auf die kindgerechte Vermittlung des natürlichen Kreislaufs im Ökosystem Wald gelegt. Die Kinder erfahren im spielerischen Austausch mit ihrer Umwelt und durch die Wald-Geschichten, die ihnen von Martina Schultze erzählt werden, wie der Wald seine eigenen Nährboden produziert, wächst, lebt und sich dabei selbst reguliert.
Dafür schlüpft die Kursleiterin gemeinsam mit den Kindern auch schon mal in die Rolle eines Eichhörnchens: Kurzerhand werden die mitgebrachten Erdnüsse von den Kindern – ehm Entschuldigung – den Teilzeit-Eichhörnchen im Wald versteckt. Nach kurzer Geschichtenpause, strömen sie dann wieder zu ihren Verstecken zurück, um ihren Fund zurück zu bringen und in gemeinsamer Runde zu „verfuttern“. Diese Prozedur wird mit Begeisterung mehrmals wiederholt. Wie im „echten“ Eichhörnchenleben gelingt es jedoch nicht allen, die gesamten Verstecke wiederzufinden. „Und was passiert jetzt mit den Nüssen, die wir nicht mehr wiederfinden konnten?“ fragt Martina ihre Teilzeit-Eichhörnchen. „Das macht doch nichts… da wächst vielleicht ein Baum draus!“ schallt es ihr entgegen. So einfach lassen sich doch Kinder für komplexe Zusammenhänge interessieren.
Natürlich bleibt es aber nicht bei der fiktiven Tiervorstellung, mitten im Wald achtet Martina Schultze auch darauf, dass die teilnehmenden Kinder direkt in Kontakt mit Kleintieren kommen. Da werden Schnecken und kleine Frösche inspiziert und behutsam gestreichelt, da wird nach Fischen im Teich geforscht und es werden Regenwürmer, die sich auf den Fußgängerpfad verlaufen haben unter den neugierigen Blicken aller Kinder ins sichere Gras zurückgesetzt.
Dass der Wald auch viele Farben hervorbringt, erfahren die Kinder ebenfalls in Eigenregie: an einem Ruheplatz, der mit kleinen selbstgebauten Bänken zum Verweilen einlädt macht die bunte Kindertruppe halt und sucht nach farbigen Blätten, die jetzt bereits über all auf dem Waldboden zu finden sind. Jedes Kind erhält eine vorbereitete Papier-Postkarte, auf die sie ihre farbenfrohen Findlinge kleben können. Das selbstproduzierte Wald-Andenken wird noch vor Ort signiert, mal mit dem tatsächlichen Namen, mal auch nur mit kaum zu entziffernden aber dennoch einzigartigen Strichen, Punkten und Kreisen, um hinterher mit nach Hause genommen zu werden – als Erinnerung an einen unvergesslichen Tag beim NaturGut Ophoven.
Nach dem Kurs hatte ich am Rande des Schlusstreffpunkts Gelegenheit, mit der Leiterin von „Bunte Wälder…“ ein kurzes Interview zu führen. Hören Sie also nachfolgend ein paar
persönliche Worte von Martina Schultze über ihre Arbeit und Geschichte beim NaturGut Ophoven.
Nach meinem Wochenendbesuch beim Naturgut Ophoven hatten ich noch die Gelegenheit mit Herrn Dr. Kochanek, dem Leiter des NaturGuts, ein Telefoninterview über die allgemeine Ausrichtung der Arbeit auf dem ca. 60.000 m² umfassenden Gelände zu führen. Täglich sind hier Schulklassen, Kindergeburtstagsgruppen aber auch Gruppen aus der Erwachsenenbildung zu Gast. Für nahezu jede Altersstufe bieten das NaturGut interessante Entdeckungen und Informationen. Hören Sie Herr Dr. Kochanek zur interessanten Arbeit in Mitten eines Naturidylle am Rande der Stadt:
Telefoninterview Dr. Kochanek (mono).
Tags: Aktionstage, Ökologie, UNESCO