Farbe aus Rotkohl geht nicht? Geht doch!

(c) Steffi Croll, BNE-Aktion der blauen KiTa in der Essener Ohmstraße zur nachhaltigen Gestaltung eines Bauzauns.

(c) Steffi Croll, BNE-Aktion der blauen KiTa in der Essener Ohmstraße zur nachhaltigen Gestaltung eines Bauzauns.

Die nachhaltige Gestaltung eines Bauzaunes demonstrierte Künstler Peter Reichenbach – als eine Aktion im Rahmen der Aktionstage „Bildung für nachhaltige Entwicklung “ vom 16. bis 25. September 2011. Hintergrund ist die Umgestaltung und Umbaumaßnahme der Stadt Essen am Ehrenzeller Markt in Essen-Altendorf. Engagierte Menschen zeigen hier, was jeder Einzelne für eine lebenswerte Zukunft tun kann.

Zusammen mit Hanna Schulte (beide von sevengardens) erlernten die Kinder aus der nahe gelegenen blauen KiTa (in der Ohmstraße) zunächst, aus natürlichen Grundstoffen haltbare Naturfarben herzustellen. Aus Rotkohl wurde rot, aus Curry braun. Mayonnaise sorgte für Bindung. Im nächsten Schritt malten die Kinder (Phantasie)Tiere und kleine Monster, die in Decoupage Technik buchstäblich auf den Bauzaun gekleistert wurden. Passend zum Jahr des Waldes liefert er einen Waldhintergrund. Dass der Kleister aus Magerquark und Kartoffelstärke angerührt wurde, versteht sich dabei (fast) von selbst. Nicht nur die Kosten sind dabei viel geringer als bei herkömmlichen Farben. „Mit ‚Nachhaltigkeit’ können die KiTa-Kinder (und viele Erwachsene ebenso) wenig anfangen, aber  um die Giftstoffe in den herkömmlichen Farben wissen alle“, verdeutlicht Künstler Peter Reichenbach. Jetzt kennen sie Alternativen.

(c) Steffi Croll, anrühren der Naturfarben.

(c) Steffi Croll, anrühren der Naturfarben.

Auf der Grundlage alter, wieder belebten Techniken soll bei Gestaltung des Bauzauns die Bildung für  nachhaltige Entwicklung voran gebracht und Einfluss auf eine nachhaltige Stadtteilentwicklung genommen werden. Es geht auch um Partizipation. Das machte Brigitte Liesner klar, vom Büro für Stadtentwicklung. Der Bauzaun sei nur der Anfang: „Die Anwohner, sollen sich für Ihren Stadtteil einsetzen, der Platz soll lebenswerter werden“, so Liesner weiter. Acht weitere KiTas aus dem Stadtteil haben sich an der Aktion bereits beteiligt. Peter Reichenbach dazu: „Unser Ansatz ist hierbei bottom-up“, also ausgehend von den Bedürfnissen und Kompetenzen der Menschenvor Ort. Die KiTa-Kinder fungieren hierfür als Multiplikator(inn)en. Ein Plan der aufgeht, unterstreicht Sabine Howaldt, Leiterin der blauen KiTa und Mitinitiatorin des Projekts: „Die Neugier ist geweckt“.

Ella (5), Katharina (4), Cecile (5) und Havin (5) haben mitgemacht – ihre Kunstwerke sind auf der Wand zu finden. Und bei der nächsten Runde? Havin weiß Bescheid: „Ich male eine Katze….“  Künstler Peter Reichenbach hat auch schon eine Idee: Natur-Grafitti-Spray. Geht nicht? Geht doch!

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.