Mai 282015
 

von Cathrin Bengesser, Grimme-Institut

„Nur mit deiner Hilfe kann es an seinen Geburtsort zurück kehren, um sich dort mit seinen Artgenossen zu paaren!“ Dieser Aufruf gilt nicht Mitbürger(innen), die Kröten über Straßen tragen sollen, sondern will zum Recycling von Handys motivieren. Studierende der Rheinischen Fachhochschule Köln stecken dafür Smartphones in Fellhüllen und erzählen zu Walzermusik von der alltäglichen Symbiose zwischen Mensch und Mobiltelefon. Die Ressourcen aus den Geräten für das Leben einer neuen Generation zur Verfügung zu stellen, ist nach dieser Geschichte Ehrensache.

Dieses Beispiel ist ein Youtube Clip, der im Projekt „Green Movie. Green Media“ der Tropenwaldstiftung OroVerde entstanden ist. Das Projekt wurde gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW. Junge Menschen konnten darin unter professioneller Anleitung ihre Ideen zur Nachhaltigkeitskommunikation entwickeln und umsetzen. Das Projekt wurde 2014 im Wettbewerb der Initiative NRW denkt nach(haltig) ausgezeichnet, denn es zeigt, dass „Ökothemen“ heute nicht mehr nur Platz auf Protestplakaten finden. Über Webvideos lassen sich Aspekte der Nachhaltigkeit mit Witz und Professionalität zielgruppenrecht vermitteln und das auf vielerlei Weise. Wie das funktioniert, zeigen erfolgreiche Youtuberinnen und Youtuber.

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Dez 162014
 

Von Friedrich Hagedorn

Nachdem der Club of Rome mit seiner spektakulären Studie „Grenzen des Wachstums“ 1972 erstmals die dramatischen Folgen eines unbegrenzten Ressourcenverbrauchs in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt hatte, entwickelte sich in den Folgejahren gerade auch in Deutschland eine zunehmende Sensibilität für Umweltprobleme – die neue Umweltbewegung entstand. Großdemonstrationen gegen die Kernkraftwerke in Whyl und Brockdorf in den 70er Jahren, die Gründung des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) 1972, des Umweltbundesamtes 1974 und der Bundespartei „Die Grünen“ 1980, deren erstmaliger Einzug in den Bundestag 1983 und die erste Rot-Grüne Landesregierung in Hessen mit Umweltminister Joschka Fischer markieren den Weg dieser Bewegung in die Mitte der Gesellschaft.

Zeitgleich entstand in den 1970er Jahren eine moderne Umweltbildung, auch in den begrifflichen Varianten von Umwelterziehung, Öko-Pädagogik u.a.m. Die Umweltbildungseinrichtungen in Deutschland fanden sich 1988 in der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU), zusammen. Auch die Medien, nicht zuletzt das Fernsehen, spiegelten und verstärkten den Trend zu einem größeren öffentlichen Umweltbewusstsein: 1973 richtete des ZDF eine Umweltredaktion ein, Grimme-Preis-Auszeichnungen für bekannte Produktionen wie „Auf der Suche nach der Weit von morgen: Am Ende unserer Zukunft?“ (1971), „Septemberweizen“ (1981) oder „Und ewig stinken die Felder“ (1985) sind Beispiele für den damaligen Einzug der Umweltthemen ins Fernsehprogramm. Continue reading »

Jul 232014
 

Von Heiko Wichelhaus

Die Verbraucherzentrale
Die Verbraucherzentrale NRW ist ein eingetragener Verein (e. V.). Mitglieder sind verbraucherorientierte Verbände und Ortsarbeitsgemeinschaften. In weit über 50 Beratungsstellen und der Geschäftsstelle beraten wir  Anbieterunabhängig Verbraucherinnen und Verbraucher und unterstützen sie bei der Durchsetzung Ihrer Interessen gegenüber Anbietern, Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Wir setzen uns mit rechtlichen Mitteln für einen wirksamen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Verbraucherschutz ein. Die Verbraucherzentrale NRW vermittelt die notwendigen Kompetenzen zur Wahrnehmung der Rolle als kritischer und nachhaltig handelnder Verbraucher. Continue reading »

Jul 232014
 

Das Projekt BENA (BEstandsaufnahme NAchhaltigkeit) – Nachhaltigkeit entdecken wird seit 2010 von der studentischen Initiative für Nachhaltigkeit e.V. (IfN) koordiniert und durch das Rektorat der UDE gefördert.

Ziel ist es Akteure, Themen und Projekte einer nachhaltigen Entwicklung in Forschung, Lehre, Verwaltung und Betrieb an der Universität ausfindig zu machen und mit ihnen eine nachhaltige UDE zu gestalten. Dazu gehören vor allem die Förderung und der Aufbau von universitären, stadtgesellschaftlichen und nationalen Netzwerken,
die Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen, die Durchführung innovativer Veranstaltungsformate wie World Cafés sowie die zielgruppenspezifische Kommunikation dieser Tätigkeiten. Continue reading »

Jul 232014
 

Von Niv Nicolas Nowbakht

Weitblick ist ein junges studentisches Netzwerk, das mit über 1.700 Mitgliedern in 15 deutschen Städten vertreten ist. Die Mitglieder setzen sich weltweit mit ehrenamtlichen Engagement und Kreativität für die Förderung von Bildung ein, indem sie nachhaltige Bildungsprojekte auf Mikroebene fördern. Unser Ziel ist es, Bildung zu ermöglichen und uns selbst weiterzubilden. In kleinen Projekten und bei gemeinsamen Aktionen kann sich jeder einbringen, so entsteht eine hohe Identifikation der aktiven Mitglieder mit den Projekten und dem Verein.

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Weitblicker bei einem Workshop: Diskussion über Bildung kann Spaß machen.

Wir möchten einen Teil dazu beitragen die Bildungschancen weltweit zu verbessern. Daher liegt der Schwerpunkt unseres Engagements auf der Ermöglichung eines gerechteren Zugangs zu Bildung im In- und Ausland. Das bedeutet konkret: Nachhaltige Bildungsprojekte, wie zum Beispiel der Bau von neuen Schulen in Kambodscha und Benin, werden gefördert. In der Gründungsstadt Münster und in Bonn ermöglichen wir Kindern, mit Hilfe von  Patenschaften, den Zugang zu verschiedenen kulturellen Angeboten. Trotz eines begrenzten finanziellen Spielraums wollen wir möglichst viele Menschen erreichen und deren Bewusstsein für sozialverträgliches, nachhaltiges Handeln schärfen. Aber selbstverständlich darf auch der Spaß nicht fehlen. Auf ihm basiert, neben der Nachhaltigkeit und der Weiterbildung, unsere fast vierjährige erfolgreiche Vereinsarbeit. Continue reading »

Jul 232014
 

Von Maria Roca Lizarazu & Julia Wilms, Grimme-Institut

 Workshop, Mai 2013
Vom 24. bis 27. Mai 2013 fand im Düsseldorfer Günnewig Hotel ein NRW denkt nach(haltig)-Workshop zum Thema „Digital Storytelling” statt, von dem an dieser Stelle berichtet wird.

Workshop „Digital Storytelling“ startet
KennenlernspielAktuell startet in Düsseldorf zum zweiten Mal der Workshop “Digital Storytelling”, der auch in diesem Jahr mit Unterstützung der Deutschen UNESCO-Kommission stattfindet. Insgesamt neun Teilnehmer/innen haben sich eingefunden, um die Methode kennen zu lernen und umzusetzen. Alle freuen sich auf die gemeinsamen Tage, sind jedoch zeitgleich ein wenig aufgeregt aufgrund der anstehenden Arbeit – großteils in englischer Sprache. Continue reading »

Jul 212014
 

Von Dr. Heino Apel/ Justus-Liebig-Universität Gießen/Universität Rostock

Neue Medien und BNE
Die Neuen Medien sind keine Heilsbringer und kein Teufelswerkzeug. Ihre sinnvolle Anwendung setzt  Medienkompetenz bei den Beteiligten voraus. Im Sinne einer Gestaltungsaufgabe für eine zukunftsfähige Welt werden nachfolgend Möglichkeiten zu einem aktiven, selbstbestimmten Umgang erörtert, der die Beteiligten nicht länger zu InformationsempfängerInnen degradiert, sondern sie zu ProduzentInnen ihrer eigenen Lebensentwürfe machen kann.

Man mag darüber heulen, dass die Straße kein Spielplatz mehr ist, und ohne Smartphone keine FreundInnen mehr zu erreichen sind, aber die Krokodilstränen über eine entglittene Vergangenheit sind keine guten Ratgeber für  veränderte Zukünfte. Nicht, was unter bestimmten Bedingungen einmal war, sondern was bei gegebenen Bedingungen erreichbar ist, sollte unser Maßstab für zukünftiges Handeln sein. Wenn sich in meiner Kindheit noch jegliche Kommunikation real entfalten konnte, dann war das Ausdruck geschlossener sozialer Zirkel. Meine FreundInnen und nahezu alle wichtigen Bezugspersonen waren Teil der Gemeinde, die an der Straße lebte. Meine heutigen relevanten Bezugspersonen wohnen nicht an einer Straße. Mit Ihnen zu kommunizieren bedarf neuer Medien. Räume müssen überwunden werden, Zeiten müssen kurz sein. Das Medium, das mir Fernkommunikation in Echtzeit bietet, ist aus der Spielstraßenperspektive nur Ersatz, aber aus der Perspektive einer Gesellschaft, in der ich meinen Standort und meine Freunde frei wähle, ist es eine logische Fortschreibung der Straßenkommunikation. In der Bewertung kann ich die analoge Kommunikation nicht gegen die digitale ausspielen. Continue reading »

Jul 212014
 

Von Katrin Heeren/ Leiterin des Sekretariats der UN-Dekade zur Bildung für nachhaltige Entwicklung

BNE_LogoNachhaltigkeit ein Gesicht geben – das ist hier wahrhaftig gut gelungen! Seitens der UN-Dekade zur Bildung für nachhaltige Entwicklung wurde ich zur Abschlusspräsentation dieses Workshops zum „Digital Storytelling“ des Grimme-Instituts am 30.07.2012 eingeladen. Allzu viel konnte ich mir unter Digital Stories zuvor nicht vorstellen, wenngleich wir auch im Sekretariat der UN-Dekade schon hierüber gesprochen hatten. Wieder ein weiteres neues „Tool“, das unsere Inhalte besser darstellen kann? An diesem Vormittag bin ich ein Fan von Digital Stories geworden!

Jede einzelne der präsentierten „Stories“ hat mich geradezu erfasst und stark beeindruckt – die Geschichten sind so unmittelbar und persönlich, dass sie einen nur in ihren Bann nehmen können. Sei es „Die Erde auf des Messers Schneide“, dargestellt am Beispiel des familieneigenen Küchenmessers mit seiner gesamten Familiengeschichte, der Einsatz von seltenen Erden für die steigende Handyproduktion, präsentiert anhand des alten, nicht-ersetzbaren Handys mit Tasten, auf denen die Zahlen nicht mehr zu sehen sind oder die persönliche Geschichte eines ehemals computerbegeisterten Jugendlichen, der für sich Wert und Bedeutung der Natur entdeckte und diese nun anderen weitergibt, die mehr in der virtuellen als in der natürlichen Umwelt Zuhause sind – alle Geschichten haben eines gemeinsam: sie sprechen mich als Zuschauer/-in emotional an, nehmen mich mit in die ganz persönliche Welt der Erzählenden und zeigen mir, was für sie persönlich Nachhaltigkeit in ihrem Leben bedeutet.

Nachhaltige Entwicklung wird hierdurch ganz unmittelbar erlebbar gemacht – ich bin überzeugt, dass Digital Stories zur Bildung für nachhaltige Entwicklung einen ganz speziellen Beitrag leisten können!

Jul 212014
 

von Nina Keim/aktiviererblog.de

Nina-KeimEnde Juli 2012 hatte ich die Möglichkeit, an einem viertägigen Workshop zum Thema „Digital Storytelling“
teilzunehmen. Unter Digital Storytelling ist allgemein das bewusst subjektive Erzählen von Geschichten in einem
Kurzfilm zu verstehen. Gekoppelt mit einem thematischen Schwerpunkt können so selbst komplexe Politikfelder in personalisierte Erlebnisberichte herunter gebrochen und für eine breite Zielgruppe verständlich dargestellt werden.

Geschichten von Bürgern für Bürger
Digitale Geschichten entfalten ihr volles Wirkungspotential durch die geschickte Kombination von Bild, Ton, Erzählstrukturen und Stimmen, die in ihrer Gesamtheit Charaktere, Situationen, Erfahrungen und Erlebnisse aufleben lassen. Nicht zuletzt durch den Wandel der Bürger vom Medien-Konsumenten zum Medien-Produzenten ist das Digital Storytelling zu einem wahrhaften Bürgermedium geworden. Die Preise für das notwendige technische Equipment sind in den vergangenen Jahren stark gesunken. Zudem bieten Smartphones, Flipcams und andere Kompaktaufnahmegeräte die Möglichkeit, eigene Filme mit einem Minimalbudget und Minimalaufwand im eigenen Wohnzimmer zu produzieren. Continue reading »

Jul 212014
 

Vom 27.07.2012 bis zum 30.07.2012 fand im Düsseldorfer Günnewig Hotel ein NRW denkt nach(haltig)-Workshop zum Thema „Digital Storytelling” statt, von dem an dieser Stelle berichtet wird.

Auftakt
WS-Digital_StorytellingAm vermutlich heißesten Tag des ganzen Jahres fällt in Düsseldorf der Startschuss für den Workshop von NRW denkt nach(haltig) zum Thema „Digital Storytelling“.
Die Gruppe der Teilnehmer/-innen, die sich nach und nach im Günnewig Hotel einfinden, ist bunt gemischt und
versammelt so unterschiedliche Institutionen wie das NaturGut Ophoven, CreNatur, die Deutsche Welle Akademie, die Landeszentrale für politische Bildung, das Allerweltskino sowie die Agenturen Fields und Bohnen Kallmorgen & Partner. Und doch verfolgen alle am heutigen und in den folgenden Tagen ein und dasselbe Ziel: Sie sind zusammengekommen, um persönliche Geschichten zum Thema Nachhaltigkeit zu erzählen und so neue Wege in der Umweltkommunikation zu gehen. Denn gerade das abstrakte und mitunter auch sperrige Thema Nachhaltigkeit lässt sich durch digitale Geschichten in die Alltags- und Lebenswelt einer Vielzahl von Menschen transportieren – möglicherweise auch solcher, die sich eigentlich nicht für grüne Belange interessieren. Continue reading »