Spielort Natur: früher – heute – morgen

Mädchen sammelt BlumenDem Spielen mit Fragebogen, Becherlupe und Neugier auf der Spur

Montag Morgen Gelsenkirchener Wiehagengrundschule – Mein OGS-Ferienprojekt „Spielort –Natur“ der BUNDjugend startet. Wie die Projektwoche verlaufen wird, davon habe ich nur einen groben Plan, doch gerade das macht den Reiz des Projektes aus: Jedes Mal erlebe und lerne ich was Neues.

Gemeinsam mit den Grundschülern gehe ich nach einer Kennenlernphase auf die Reise. Sie führt uns zuerst in die Spielwelt der Kinder von heute. “ Wo spielt ihr gerne, Was spielt ihr gerne?, Welche Rolle spielt die Natur dabei?“, sind unsere zentralen Fragen. Die Antworten überraschen nicht. Gespielt wird zu Hause oder an wohlbehüteten Orten, Verabredungen sind meist erst nach komplizierten Verabredungsprozessen möglich und die liebsten Spielsachen sind teuer und elektronisch. Diese Phase empfinde ich jedes mal als empfindlichen Knackpunkt des Projekt, denn meine größte Herausforderung besteht darin den Spagat zu meistern den Kindern „ihr“ Spielen nicht schlecht zureden, sondern Alternativen aufzuzeigen und sie dafür zu begeistern.

Unseren ersten Tag schlossen wir mit der Erstellung eines Fragebogens, denn wir wollten wissen, wie Kinder früher gespielt haben. So starteten wir gleich am folgenden Morgen bewaffnet mit Fragebögen in die Innenstadt von Gelsenkirchen, um dort Passanten der älteren Generation zu befragen. Nach anfänglicher Scheu auf beiden Seiten war jedoch nach kurzer Zeit der Tatendrang geweckt und so wurden Fragebögen nicht nur mehrfach beschrieben, sondern auch jüngere Passanten voller Eifer befragt, sodass wir am Ende der Aktion ein bunt gemischtes Sammelsurium an Spielorten, Spielen und Anekdoten hatten.

Am Mittwoch stand eine Exkursion zur „Himmelstreppe“, einem Industriedenkmal im Rheinelbepark, auf dem Plan. Doch wie so oft sind Plan und Wirklichkeit zwei Paar Schuhe, sodass wir nie an der Himmelstreppe ankamen, denn bereits auf dem Weg durch den Wald gab es viel zu viel zu entdecken und erforscht.

Die beiden letzten Tage haben wir genutzt vergessene Spiele wieder aufleben zu lassen, als Naturkünstler die Welt mit anderen Augen zu sehen und die Natur als Spielort ganz neu zu erfahren.

Am Ende waren die Schüler und ich sehr zufrieden mit der Projektwoche und für mich bleibt als Fazit das schöne Erlebnis, dass die Kinder dem Wetter zum Trotz das Spielen draußen dem Spielen drinnen manches Mal vorzogen.

Christine Rasche, BUND-Umweltbildnerin


Weitere Infos zum Konzept „Spielort Natur: früher – heute – morgen“

Das Projekt wurde auch bei NRW denkt nach(haltig) als Projekt der Woche präsentiert.

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